Park der Monster in Bomarzo und die Papststadt Viterbo
Park der Monster in Bomarzo
Heute erkunden wir die Region Tuscia nördlich von Rom.
Eine 90-minütige Fahrt bringt uns zu einem echten Juwel dieser wunderschönen Gegend: dem Heiligen Hain oder Park der Monster in der Nähe des kleinen Dörfleins Bomarzo. Es wurde vom örtlichen Fürsten Vicino Orsini in Auftrag gegeben, einem hochgebildeten Herrn und großen Kunstmäzen. Im Jahr 1552 schuf er aus einem wilden Areal mit formlosen Felsen aus Peperinostein einen magischen und bezaubernden Ort. Die Arbeiten wurden von Pirro Ligorio ausgeführt, dem gleichen Architekten, der die Villa d’Este in Tivoli gebaut hat.
Der Drache im Park der Monster
Die Geschichte des Heiligen Hains von Bomarzo ist romantisch und etwas melancholisch. Einst beschloss ein italienischer Renaissancefürst, der leidenschaftlich in seine Frau verliebt war, nach ihrem Tod einen herrlichen Garten zu ihren Ehren anlegen zu lassen. Der Garten wurde zu einem einzigartigen Kunstwerk auf halbem Weg zwischen Realität und Fantasie, das im Gegensatz zu anderen italienischen Renaissancegärten keiner der bekannten Regeln der Geometrie, Typologie oder Symbolik folgt: Es erscheint wie eine rätselhafte manieristische Vision, mit bizarren, manchmal monströse, überlebensgroße Skulpturen, und windschiefe Architektur, die oft ein Gefühl der Verwirrung auslöst.
Nach unserem entspannenden Spaziergang durch den Park führt uns eine kurze Fahrt nach Viterbo, um in einem der vielen köstlichen familiengeführten Restaurants zu Mittag zu essen.
Die Stadt Viterbo hat ein unverkennbares mittelalterliches Feeling
Viterbo ist als „Stadt der Päpste“ bekannt, da die Päpste im 13. Jahrhundert etwa zwei Jahrzehnte lang in der Stadt residierten und sie Rom und Roms aufrührerischen Knappen vorzogen. Die Stadt ist auch berühmt für ihre Thermalquellen, wenn Sie Lust haben sollten, einen Bade-Tag einzulegen!
Wenn Sie sich der Stadt nähern, werden Sie von den perfekt erhaltenen mittelalterlichen Mauern beeindruckt sein, die immer noch um die Stadt verlaufen.
Die Stadt erstreckt sich auf zwei Hügeln mit einem Tal dazwischen, und vom Tal aus hat man einen perfekten Blick auf die Skyline der Stadt. Die markantesten Wahrzeichen sind der hohe Turm des Rathauses und der gestreifte Glockenturm der Kathedrale, der an Siena und andere toskanische Städte erinnert.
Viterbos hübsche Kathedrale und der Papstpalast
Neben der Kathedrale führt uns der Papstpalast zurück zum längsten Konklave in der Geschichte der katholischen Kirche: Der Tod von Papst Clemens IV. im Jahr 1268 löste politische Machtkämpfe unter den Kardinälen aus, die sich über 2 Jahre lang nicht auf einen neuen Papst einigen konnten. Schließlich beschlossen die Bürger von Viterbo, sie in der großen Halle des Papstpalastes einzusperren, das Dach zu entfernen und sie einer traurigen Diät mit Brot und Wasser zu überlassen, um ihnen einen guten Grund zu geben, mit der Wahl fortzufahren! Daher der Name Konklave (mit den Schlüsseln verschlossen).
San Pellegrino mittelalterliches Stadtteil in Viterbo
Der faszinierendste Teil von Viterbo ist jedoch das mittelalterliche Viertel San Pellegrino mit seinen Steinhäusern, Außentreppen und Spitzbogenfenstern. Die hohen Türme, die von den verschiedenen Adelsfamilien zur Bewachung ihrer Paläste errichtet wurden, sind noch immer ein typisches Merkmal der Stadtlandschaft, und im Frühjahr und Sommer sind die meisten Gebäude mit weißer, duftender Rincospera überzogen, einer Kletterrebe, die dieser charmanten Stadt eine romantische Note verleiht.
Kein Besuch in Viterbo wäre komplett ohne einen Zwischenstopp bei L’antica Latteria, einer vom Gambero Rosso mehrfach ausgezeichneten Gelateria, die bei Einheimischen äusserst beliebt ist. Die Vielfalt der Auswahl wird Sie in eine schwierige Lage bringen, welche Eissorten Sie probieren sollten: Die typischen, lokalen Eissorten von Viterbo sind Lo schiaffo del Papa, eine Haselnusscreme mit Schokolade und knackigen Nüssen, und Ricotta e Cannella, eine zarte Creme aus lokal produziertem Ricotta Käse.
Gestärkt mit einem leckeren Eis machen wir uns auf den Weg zurück nach Rom.